"Erfahrt, wie die natürliche Äußerung aussieht, und macht euch zur Aufgabe, sie wieder zu ermöglichen!"
Arno Stern
Diese Quintessenz aus den Erfahrungen mit dem Malspiel ist auf alle Belange unseres Lebens anwendbar.
Arno Stern kam zu dieser Erkenntnis durch die Entdeckung der Formulation, die bildnerische Spur des Kindes, die sich im geschützten Malort aus der "Organischen Erinnerung" entfalten kann.
Die Möglichkeit dazu schuf er in seinem Malort durch einen Schutzwall gegen das Eindringliche in Form von Beurteilung, Erziehung und Belehrung. Erst dann das Eigenerlebte des Menschen zum Ausfließen. Arno Stern verfolgte weder eine Theorie über das Funktionieren des Malortes noch sah er sich als Belehrender, sondern er wirkte als Dienender, der damit die natürliche Geborgenheit als Voraussetzung der Entfaltung ermöglichte.
Er erkannte, dass in unserer Welt des Vorspielens, des Wettbewerbes und der ständigen Bewertung beim Menschen eine lebenswichtige Anlage bedroht ist.
Wir brauchen analog zum Malort wieder einen Lebensort, in dem wir nicht durch eine abgehobene Theorie über unsere zukünftige Entwicklung unsere gegenwärtige tägliche Entfaltung behindern und zerstören.
Auf dem Gebiet unserer Gesundheit zeigt uns die Entdeckung der Archaischen Melodien, dass wir uns dabei auf das organismische Wirken des Lebens verlassen können. Deshalb sollten es nicht behindern.
Die bildnerische Spur des Kindes gehört genauso wie die Archaischen Melodien nicht allein der Kunst an, sondern sie sind Bestandteile der eigenständigen Struktur des Lebens. Sie gehören zu den biologisch-organismischen Mustern.
"Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narr´n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Johann Wolfgang Goethe, Faust, der Tragödie Erster Teil