Freiheit  - "Zu den Freunden gehörend"

Frei-Sein heisst nicht einfach Ungebunden- und Unverbindlich-Sein. 

Frei machen nicht Entbindungen und Entbettungen, sondern Einbindungen und Einbettungen.

Die totale Beziehungslosigkeit wirkt beängstigend und beunruhigend.

Die indogermanische Wurzel fri, worauf Wendungen wie frei, Friede und Freund zurückgehen, bedeutet „lieben“. So bedeutet „frei“ ursprünglich „zu den Freunden oder Liebenden gehörend“.

Man fühlt sich frei gerade in der Beziehung von Liebe und Freundschaft. 

Nicht Bindungslosigkeit, sondern Bindung macht einen frei.

Die Bindung, die eine Freiheit bringt beruht immer auf der Rückbindung zum Leben als Urgrund und darf nicht von einer platten vom Leben losgelösten rein sozialen Verbindung in einer Gesellschaft der Verkehrung verwechselt werden.

 

Die Freiheit ist ein Beziehungswort par excellence.

Ohne Halt gibt es auch keine Freiheit.

 

"Die Freiheit ist ein Synonym für die gelingende Gemeinschaft."

Byung-Chul Han

In einer organismischen Betrachtungsweise bekommt der Begriff Freiheit eine ganz andere Bedeutung als in der üblichen rationalen und philosophischen Interpretation. 

 


"Es darf sich einer nur für frei erklären, so fühlt er sich den Augenblick als bedingt. Wagt er es sich für bedingt zu erklären, so fühlt er sich frei."

Johann Wolfgang Goethe, Die Wahlverwandtschaften