Bildung ist ein mehrdeutig verwendeter Begriff. Bildung wird heute meist mit dem Besuch von Schulen und anderen Einrichtungen der Wissensvermittlung in Verbindung gebracht und damit in seinem Inhalt und Bedeutung stark eingeschränkt.
Bildung ist im weitesten Sinne ein lebenslanger Prozess der Selbstgestaltung des Menschen. Die Beiträge zum Thema "Frei sich bilden" nehmen hauptsächlich Bezug auf die Sachbildung, also die Auseinandersetzung mit den Wissensbeständen unserer Gesellschaft.
Als Fremdbildung bezeichnen wir die Schulbildung mittels Lehrer und den Unterricht nach vorgegebenen Lehrplan. Diese Bildung kann die individuellen Prägungen der Kinder nicht berücksichtigen - sie werden gleichgeschaltete Schüler die einem vorgegebenen Bildungsplan zu folgen haben. Sie behindert zwangsläufig die optimale Entfaltung des Menschen und behindert zwangsläufig die Aneignung der Lebenswirklichkeit.
Die kritische Beschäftigung ist nur über eine Selbstbildung (selbst motiviertes Lernen) möglich.
Hieraus ergibt sich die grundsätzliche Kritik am System der Beschulung in unserer Gesellschaft Im Abschnitt "Frei sich bilden"
"Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narr´n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Johann Wolfgang Goethe, Faust, der Tragödie Erster Teil