Das Sein des Gesamt-Organismus (Kosmos) erhält sich durch eine vollkommene Kooperation aller organismischen Einheiten, die einen Gesamt-Prozess, den wir das Leben nennen, gewährleistet und immer wieder neu gestaltet.
Der Mensch lebte 100.000 Jahre oder mehr eingebunden in diesen zyklischen Prozess des Werdens und Vergehens der einzelnen Individuen im Gesamt-Prozess, des sich selbst erhaltenden Lebens - Symbiose und Kooperation. Seit ca. 7000 Jahren gibt es eine gewaltige Störung dieses Gesamt-Prozesses und seiner Sukzession, unsere Zivilisation, die auf der Aneignung beruht.
In der heutigen Biologie wird der Begriff Sukzession hauptsächlich für den Prozess, also die zeitliche Abfolge von Pflanzen- und Tierarten nach der Störung eines Ökosystems gebraucht.
Wir definieren diesen Begriff umfassender und verwenden ihn als Bezeichnung für alle Lebensprozesse, die in einem Organ, einem individuellen Lebewesen, in Organismen und übergeordneten Systemen, also in der gesamten Natur und im Kosmos bei jeder Störung sofort einsetzen und wieder ein dynamisches Gleichgewicht anstreben. Somit steht der Prozess der Sukzession auch hinter allen Arten der Regeneration, sowohl beim Individuum als auch bei allen anderen organismischen Organisationsformen. Die Steuerung aller dieser Prozesse erfolgt über Regularien, die wir nach menschlichen Verständnis auch als Programme bezeichnen können.
"Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narr´n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Johann Wolfgang Goethe, Faust, der Tragödie Erster Teil