Im Altgriechischen hatte der Begriff Energie (ἐνέργεια) die Bedeutung von "lebendiger Wirklichkeit und Wirksamkeit", "wirkende Kraft" und kam damit der Wirklichkeit noch näher als unsere heutige technische Erklärung des Phänomens.
Der Mensch in unserer Zivilisation glaubt durch eine Analyse der Objekte und erkennbaren Kausalitäten der Einzelteile die Welt zu begreifen und sie dann beherrschen zu können.
Oberflächlich und durch die Brille dieses Weltbildes betrachtet scheint er dabei auch gewaltige Erfolge zu erzielen. Die heutigen wissenschaftlich-technischen Errungenschaften scheine diese Fiktion zu bestätigen.
So hat der Mensch das Phänomen "Energie" - wie viele andere Erscheinungen dieser Welt - zu einer technischen Größe abstrahiert.
Aber alle Erscheinungen in dieser Welt sind immer nur in ihrer organismischen Einheit zu verstehen und zu begreifen.
"Mein Freund, die Kunst ist alt und neu.
Es war die Art zu allen Zeiten,
Durch Drei und Eins, und Eins und Drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
So schwätzt und lehrt man ungestört;
Wer will sich mit den Narr´n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Johann Wolfgang Goethe, Faust, der Tragödie Erster Teil